Kibale Nationalpark

Schimpansen kommen in unterschiedlichen Nationalparks in Uganda vor, doch der Kibale Forest darf sich das Zentrum des Schimpansentrackings nennen. Es erwartet Sie nicht nur die Begegnung mit den Schimpansen selbst, sondern mit viel Glück auch die mit 12 weiteren Primatenarten, darunter vier Nachtaffen, verschiedenen weiteren Säugetieren, Vögeln und Insekten.

Der im Jahr 1932 gegründete Kibale Forest Nationalpark wurde im Jahr 1993 offiziell als solcher anerkannt. Er bedeckt eine Fläche von ca. 795 km2. Es handelt sich hierbei um einen der schönsten tropischen Regenwälder Ugandas. Der Regenwald umfasst vor allem den nördlichen und zentralen Teil des Parks. Der südliche Teil grenzt an den Queen Elizabeth Nationalpark. Durch die Verbindung der beiden Parks entstand ein 180 km langer Wanderkorridor für die Tierwelt. Auf diese Weise kann eine Antilope, die im Süden des Queen Elizabeth Nationalparks ihre Wanderung startet, diese ohne Unterbrechung bis zum nördlichen Ende des Kibale Forests fortsetzen. (Sebitoli).

Weitere Nationalparks in der Region sind der Semliki Nationalpark, das Toro Semliki Wildlife Reserve – und auch das Ruwenzori Gebirge ist nicht allzu weit entfernt.

Die Landschaft im Kibale National Park

Obwohl der größte Flächenanteil von Kibale von Regenwald bedeckt ist, finden sich hier dennoch viele unterschiedliche Landschaftsformen.
Der Kibale Nationalpark ist eines der letzten Gebiete in Uganda, in dem sowohl Tiefland- als auch Bergregenwald vorkommt. Die durchschnittliche Höhe variiert zwischen fast 1.600 Metern im Norden und etwa 1.100 Metern im Süden. Dies erklärt die große Vielfalt an Flora und Fauna. So wurden im Park insgesamt 229 Baumarten gezählt.

Etwas außerhalb des Nationalparks befindet sich das Bigodi Wetland Sanctuary, das ebenfalls auf der Besuchsliste vieler unserer Reisen steht. Bigodi gehört zum Gebiet der Magombe-Sümpfe.

Primaten

Wer den Kibale Forest und das angrenzende Bigodi Wetland Sanctuary besucht, begegnet mit großer Sicherheit sechs bis sieben unterschiedlichen Arten von Primaten. Neben den Schimpansen, die Sie bei Ihrem Schimpansentracking suchen, leben hier vor allem kleinere Vertreter, die sich bisweilen bereitwillig zeigen. Für die Sichtung einiger Arten ist es sogar ausreichend, einen kurzen Spaziergang im Umfald Ihrer Lodge zu unternehmen. Auch wenn Sie den Kibale Nationalpark natürlich nicht ohne Führung betreten dürfen, können Sie dennoch auf eigene Faust entlang der Zufahrtsstraße bei Kanyanchu spazieren gehen, wo sich das Besucherzentrum befindet.

Video: Uganda Tourism Board

Eine der am häufigsten anzutreffenden Primatenarten ist der Anubispavian, der in einigen Gegenden als Schädling gilt, da er regelmäßig Ernten plündert. Eine weitere häufige Art, der Sie sicherlich begegnen, ist der Mantelaffe mit seinem schönen schwarzen und weißen Kittel. Aber auch die Rotschwanzmeerkatze, die Diademmeerkatze und der Grauwangenmangabe zeigen sich häufig. Zwei seltenere Primatenarten sind der Luvua-Stummelaffe und die Bergmeerkatze. Auch der erst vor kurzem entdeckte ugandische Mangabe kommt im Kibale Forest NP vor. Um diese Affenart zu sehen, ist schon ein großes Quentchen Glück erforderlich.
Nachtaktive Affen, die bei Abend- und Nachtausflügen beobachtet werden können, sind der Potto und der Thomas-Galago. Hierbei spielen auch die Wetterbedingungen eine Rolle. Da auch Eulen die kleinen Halbaffen jagen, verstecken sich diese.

Kibale Nationalpark
Kibale Nationalpark

Weitere Säugetiere im Kibale National Park

Natürlich beherbergt der Regenwald noch weitere Säugetiere. Waldelefanten, verschiedene Arten von Tauchern, Buschböcke, Waldschweine, Riesenwaldschweine, Warzenschweine und Büffel sind hier heimisch. Aus der Gruppe der Raubtiere sind Leoparden, afrikanische Goldkatzen, Servale, mehrere Mangustenarten und zwei unterschiedliche Otterarten im Kibale Nationalpark zu entdecken. Manchmal statten sogar Löwen dem Park einen Besuch ab.

In Bigodi kommt auch die Sitatunga oder Sumpfantilope vor. Hierbei handelt es sich um ein sehr scheues Tier, dass vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv ist.

Eines gilt jedoch für alle Säugetiere: Sie brauchen Glück! Da der Urwald sehr dicht bewachsen ist, benötigt ein Tier nur wenige Schritte, um außer Sichtweite des Menschen zu gelangen. Ohne es zu merken, könnten Sie an einem Waldelefanten oder Büffel vorbeilaufen, der sich im dichten Grün versteckt. Nicht ohne Grund ist es strengstens verboten, sich ohne Begleitung eines bewaffneten Rangers im Regenwald aufzuhalten.

Vögel

Neben einer großen Anzahl von Säugetieren ist der Kibale Forest NP auch für seine Vogelwelt bekannt. Bisher wurden 325 Spezies entdeckt. Eine bekannte Art ist der afrikanische Graupapagei, eine Papageienart, die in Europa häufig als Käfigvogel gehalten wird. Viele schön gefärbte Nektarvögel, die afrikanische Version des amerikanischen Kolibris, fliegen aufgeregt von Blüte zu Blüte. Und auch wenn sie schwierig zu finden sind, gibt es zahlreiche Eulen in Kibale: Milchuhus, Waldkäuze und afrikanische Sperlingskäuze. Auch Raubvögel haben ihr Jagdrevier im Kibale Forest NP, wie der mächtige Afrikahabicht und der Kronenadler. Es scheint, als ziehe ein Kleinflugzeug über Ihren Köpfen seine Bahnen, wenn diese großen Vögel sich in die Luft erheben. Ein schönes Bild bilden auch vorbeifliegende Nashornvögel.

Wie Sie sehen, ist allerhand los bei den gefiederten Freunden! Aber ebenso wie bei den Säugetieren ist es nicht immer einfach, die Vögel vor das Fernglas zu bekommen. Obwohl viele Arten bunt gefedert sind, fallen sie im dichten Blätterdach nicht so schnell auf. So können Sie zum Beispiel lange nach dem lauten Gelbkehl-Zwergbärtling Ausschau halten, einem Urwaldvogel mit einem großen Schnabel, und ihn selbst dann nicht entdecken, wenn er auf einem Ast in Ihrer unmittelbaren Nähe sitzt.

Die Sümpfe des Bigodi Wetland Sanctuary sind ein weiterer guter Ort für Vogelbeobachtungen. Vogelsichtungen ergeben sich hier oft einfacher als im Regenwald. Im Sumpf lebende Arten, wie z. B. den Buschwürger, hört man häufig eher, als dass man sie sieht. Auch der Westerzkuckuck, ein häufiger Gast in Bigodi, lässt zwar häufig seine markanten lauten Rufe hören, zeigt sich aber nur sehr selten vor der Linse.

Insekten

Wer Schmetterlinge liebt, ist im Kibale Nationalpark goldrichtig. Gleich 250 Schmetterlingsarten gibt es hier zu entdecken, darunter den Papilio Antimachus, einen Schmetterling mit einer Spannweite von 180 bis 230 mm. Der englische Name für diesen Schmetterling lautet Giant African Swallowtail (Großer Afrikanischer Schwalbenschwanz).

Kibale Nationalpark
Kibale Nationalpark

Lust auf eine Wanderung im Bigodi Wetland Sanctuary?

Das Bigodi Wetland Sanctuary ist ein Paradies für Vogelliebhaber, die gerne an einem Bird Walk teilnehmen möchten. Die beste Zeit für die Sichtung der schönsten Exemplare sind der frühe Morgen und die Zeit abends vor der Dämmerung, denn dann sind die Tiere am aktivsten. Fast 200 verschiedene Vogelspezies wurden hier schon gesichtet!